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Warum Frauengesundheit so wichtig ist – Ein persönlicher Blick




Als Physiotherapeutin und Mutter von 2 Kindern weiß ich aus erster Hand, wie wichtig es ist, dass Frauen ihre Gesundheit in den Mittelpunkt stellen sollten! Ich sage bewusst „sollten“, denn in der Realität sieht es oft leider ganz anders aus.


Aber beginnen wir damit: Wann beginnt Frauengesundheit eigentlich? Und dazu müssen wir uns an unsere eigene Kindheit zurückzuerinnern: Wie durften wir uns als Mädchen erleben? Wie wurden unserer Geschlechtsorgane benannt? Wie wurden wir über das Frau werden, Menstruation und Sexualität aufgeklärt? Ich habe, wie wahrscheinlich viele in meinem Alter, aus Zeitschriften wie Bravo und das Dr. Sommer Team, Mädchen, Girl und aus Büchern meine Informationen geholt – Internet war ja noch nicht so informativ wie heute (wenn ich darüber nachdenke, fühle ich mich schon fast wie ein Dinosaurier 😊).


Heuer hat das Sozialministerium einen Menstruationsbericht herausgebracht und das durchschnittliche Alter, in dem Mädchen zum ersten Mal ihre Periode bekommen ist 13 Jahre. Spannend an diesem Bericht ist, dass 67% ihre Schmerzen während der Periode als mittelmäßig bis sehr stark angeben, 55,4% nehmen daher auch regelmäßig Schmerzmittel. Und so werden wir erwachsen und erleben leider schon sehr oft, dass es „normal“ ist, einmal im Monat Schmerzen zu haben und Medikamente zu benötigen.


Als erwachsene Frau (manchmal auch schon früher) kommt ein großer Wendepunkt in unserem Leben: Schwangerschaft und Geburt

Wenn ein Kind auf die Welt kommt, stellt es den Alltag einer Familie erst einmal völlig auf den Kopf. Von einer Sekunde auf die andere ist hier ein kleines Lebewesen, welches unsere völlige Aufmerksamkeit fordert, unseren Schutz benötigt und gleichzeitig sollten wir uns von der Zeit der Schwangerschaft und Geburt erholen und uns auch um uns selbst kümmern.

Vor allem, wenn die Geburt uns nicht nur körperlich, sondern auch emotional an unsere Grenzen gebracht hat oder Grenzen sogar überschritten wurden, bräuchten wir die Zeit und Unterstützung wieder zu Kräften zu kommen und die ist oft nicht da.

Dann kommen noch die guten Ratschläge, Werbungen, wie wir als Mutter sein sollten, Diskussionen über Erziehung, Impfen – ja oder nein, welche Kurse wir nicht schon mit den Babys alle machen sollten, usw… Davon, dass wir dann auch noch für unseren Partner/ unsere Partnerin im Bett wieder sexy sein wollen und sollen, spreche ich noch gar nicht… Diese Liste könnte ich endlos weiterführen.

Was macht das alles mit uns? Wir kommen an den Punkt wo wir in einem Spagat zwischen Mutter, Ehefrau, Hausfrau und arbeitende Frau leben – die eigene Identität und die eigenen Bedürfnisse kommen dabei oft zu kurz.


Dabei wissen wir, wenn wir Mütter gesund sind, stärkt das auch die Gesundheit der gesamten Familie.


 

Was tun?


Ich denke, dass wir schon in der Kindheit ansetzen müssen – beim richtigen Benennen der Geschlechtsorgane bis hin über eine gute Aufklärung und Enttabuisierung der Themen Menstruation, Sexualität und später auch Inkontinenz und sexuelle Dysfunktionen sowie auch der psychischen Erkrankungen. So würden wir von klein an besser mit Herausforderungen zurechtkommen und auch das Selbstbewusstsein haben, uns Hilfe zu holen, wo wir sie brauchen. Das es dazu von Seiten des Gesundheitssystems mehr Angebot bräuchte, erwähne ich jetzt nur am Rande.


Weiters sind die Abklärung und Behandlung von bestehenden Beschwerden wichtig und auch die Prävention sollte mehr im Fokus stehen. Im Laufe unseres Lebens kommen wir nämlich nochmal an einen Punkt, wo unsere Hormone uns durcheinanderwirbeln – das Klimakterium oder besser bekannt als Wechseljahre oder Menopause. Alles, was wir in jüngeren Jahren an körperlichen und psychischen Ressourcen aufbauen, kommt uns dann zugute! Je besser wir dann im Einklang mit uns selbst sind, desto besser können wir dann auch diese Hürde meistern!


Deshalb ist Frauengesundheit nicht nur ein medizinisches Thema der älteren Frau – es beginnt schon im jungen Alter und es geht ganz stark um Lebensqualität, Wohlbefinden, Verständnis und der Blick auf die Frau in ihrer Gesamtheit! Jede Frau sollte das Recht haben, sich in ihrem Körper wohlzufühlen und die Unterstützung zu erhalten die sie benötigt. Holt sie euch – ich unterstütze euch dabei!

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